Eine Woche vor Weihnachten laufen in den meisten Haushalten und Familien die Vorbereitungen für das Fest auf Hochtouren. Alles will noch rechtzeitig erledigt werden, die letzten Einkäufe getätigt, Geschenke eingepackt, die Arbeit vor den Feiertagen fertiggestellt und anstehender Besuch bis ins Letzte durchgeplant sein. Kurzum: Es sind sehr geschäftige, ja fast schon hektische Tage. Wo ist die Besinnlichkeit des Advents geblieben?
Heutzutage bedarf es einer ganz bewussten Entscheidung, sich Zeit und Ruhe zu nehmen. Generell und im Besonderen in der Adventszeit. Hierzu möchte ich dich nun einladen. Nimm dir am kommenden Wochenende eine Stunde Zeit – für dich ganz allein.
Hier ein Vorschlag, wie du diese Stunde der Stille bewusst erleben kannst:
- Einstimmung: Such dir einen gemütlichen Platz, an dem du in der nächsten Stunde ungestört sein kannst. Wenn du magst, zünde eine Kerze an. Falls dir Musik hilft, zur Ruhe zu kommen, dann mach dir ggf. passende an (am besten instrumentale Musik, also ohne Gesang). Dein Raum sollte gut gelüftet und weder zu kalt noch zu warm sein. Du solltest dich wohlfühlen.
- Sanfte Dehn- und Streckübungen: Stell dich nun aufrecht hin, komm auf die Zehenspitzen und nimm deine Arme weit über den Kopf nach oben, mach dich lang. Mit deiner Ausatmung schwing deine Arme schwungvoll nach unten, dein Rumpf geht ebenfalls nach unten Richtung Oberschenkel. Mit deiner Einatmung rolle dich langsam Wirbel für Wirbel wieder zum aufrechten Stehen auf. Mach dies insgesamt dreimal. Lege dich dann rücklings auf den Boden, auf eine weiche Matte oder eine kuschelige Decke. Komm hier körperlich zur Ruhe, atme bewusst. Dreh deinen Kopf entspannt nach links und dann nach rechts. Ansschliessend mach eine kleine Bewegung des Kinns Richtung Brust und wieder zurück (wie ein kleines Nicken). Entspanne dann deine Kiefergelenke, deine Kaumuskulatur, die Zunge und all deine Gesichtszüge und schliesse deine Augen. Lass auch in den Händen und Füssen bewusst los. Komm körperlich ganz zur Ruhe.
- Lichtmeditation: Richte nun deine Aufmerksamkeit ganz auf deine Atmung. Spüre deine Ein- und deine Ausatmung. Atme sanft & natürlich ohne zu forcieren durch die Nase ein und aus. Komme im gegenwärtigen Moment an. Stell dir nun vor, dass du helles, wunderschönes Licht einatmest. Es fließt durch die Nase in deinen Brustbereich, zum Herzen hin. Von hier aus verteilt es sich mit deiner Ausatmung im gesamten Körper, von der Brust in die Arme und in den Rücken hinein und hinab in den unteren Bauch bis zu den Beinen und Füßen. Stell dir dies jetzt mit jedem Atemzug vor. Fülle dich ganz mit dem Licht aus. Sollten sich andere Gedanken dazwischen drängen, dann stelle dir einfach das Licht vor, wie es sanft diese Gedanken beiseite schiebt.
Du kannst dies beliebig lange machen. Ich empfehle es für mindestens 15 besser noch für 20-25 Minuten zu praktizieren. - Abschluss: Lass dich durch einen sanften Gong deines (Meditations)-Weckers zurückholen. Bewege wieder deinen Kopf sanft hin und her und belebe deinen Körper durch kleine Bewegungen. Öffne, wenn du soweit bist, wieder deine Augen. Steh langsam auf und geh in deinen Tag zurück. Versuche aber der Stille und dem Licht so lange wie möglich nachzuspüren. Nimm beides mit in deinen Alltag.
Ich wünsche dir einen stillen und friedvollen 4. Advent, jenseits der Einkaufszentren und des Massenkonsums. Denn damit unser Leben hundertprozentig sein kann, müssen wir auch unsre Sehnsucht nach Stille nähren, die es nirgends zu kaufen gibt, aber immer umsonst und immer frei dir zur Verfügung steht.
(Die Lichtmeditation ist von der Maly-Meditation inspiriert).
Kommentar verfassen